Der Mensch ist und bleibt unersetzlich

Johann Bucher, Vorstand von Südstern - Bölle und Centerleiter Donaueschingen, ist ein Verfechter des Fortschritts. Er glaubt jedoch nicht, dass neue Technologien den Mensch hinter dem Steuer auf absehbare Zeit ersetzen werden lassen. Dem Wandel in der Mobilität sieht Bucher optimistisch entgegen.

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Johann Bucher sitzt in einem Büro im Obergeschoss des bisherigen Standorts Konstanz und lässt seinen Blick aus dem Fenster schweifen. Von hier aus kann er sehen, wie Handwerker beginnen, die Bodenbeläge im angrenzenden Neubau zu verlegen. Das Autohaus der Zukunft wird pünktlich Ende November eröffnet werden. Wir befinden uns auf den letzten Metern vor der Zielgeraden – die Arbeiten stehen kaum still.

Langfristig sollen auch die anderen Standorte von Südstern - Bölle sukzessive zu „Autohäusern der Zukunft“ transformiert werden. Kurzfristig ist in Waldshut eine Erneuerung der Nutzfahrzeugwerkstatt geplant. Das Autohaus der Zukunft in Konstanz ist bei Südstern - Bölle somit ein Pilotprojekt.

Der Vorstand und Centerleiter Donaueschingen hatte schon in der frühen Kindheit ein Faible für Autos, wie wohl die meisten Jungen. Über einige Umwege kam Bucher zur Automobil-Branche, zuerst als Prokurist bei Bürk, dann als Geschäftsführer bei Bürk und Gerlacher. Seit dem Jahr 2000 ist er bei Südstern. Als Vorstand fungiert Bucher seit der Fusion zu Südstern - Bölle im Jahr 2008. Das Unternehmen mit seinen sieben Standorten steht für ihn für Tradition mit Weitblick: „Wir wollen ein zuverlässiger Partner der Marke Mercedes-Benz sein“.

Die Digitalisierung der Branche verlangt nach Spezialisten

Die Zukunft verändert die Berufe in der Automobilbranche. Auch deswegen besuchen Johann Buchers Südstern - Bölle Mitarbeiter regelmäßig Schulungen, um auf dem neusten Stand zu sein. Erst, wenn sie das getan haben, dürfen sie neue Mercedes-Benz-Modelle warten. Wegen der fortschreitenden Digitalisierung gibt es immer weniger Mechaniker, dafür steigt die Nachfrage an Mechatronikern. Es gibt immer weniger Teile an einem Wagen, für die ein Schraubenschlüssel gebraucht wird. Es reicht nicht, das Fehlerlesegerät an ein Auto anzuschließen und auf das Ergebnis zu warten. „Unsere Mitarbeiter müssen sich mit der Materie auskennen“, das hält Johann Bucher, Südstern - Bölle Vorstand, für essenziell. Nur so können sie kompetent mit den Fahrzeugen umgehen.

Das gilt vor allem für den Umgang mit Gebrauchtwagen. Das Geschäft mit gebrauchten Sternen hat einen hohen Stellenwert, Tendenz steigend. Meistens handelt es sich dabei um Jahres- und Leasingwagen, also um Junge Sterne. Vor dem Verkauf werden sie einmal komplett überholt, sodass Südstern - Bölle anschließend ein neuwertiges Fahrzeug verkaufen kann, sogar mit Zweijahresgarantie.

Der Wandel in der Mobilität könnte das Gebrauchtwagengeschäft allerdings vor eine Herausforderung stellen: Noch ist nicht abzusehen, wie lange die Batterien in Elektrofahrzeugen verwendet werden können, und wie viel es kostet, sie auszutauschen. Für den Vorstand wäre es nicht sinnig, wenn die neue Batterie am Ende teurer wäre, als das ganze Auto.

Künstliche Intelligenz ersetzt keinen Fahrer

Technologien wie Autonomes Fahren und Künstliche Intelligenz hält Johann Bucher für nützlich. Schon jetzt unterstützte moderne Technik Mercedes-Benz-Fahrer wie ihn im Alltag. Am Bodensee herrsche häufig viel Verkehr. Mit Mercedes-Benz‘ aktivem Abstands-Assistenten DISTRONIC beispielsweise hält der Wagen den vorgeschriebenen Abstand zum Vordermann ein und nimmt dem Fahrer so einiges an Arbeit ab. Das weiß der Vorstand sehr zu schätzen. Da er den Standort und Hauptsitz in Donaueschingen leitet, ist er viel mit dem Auto unterwegs, die sieben Südstern - Bölle Standorte reihen vom Hochrhein über den Schwarzwald bis nach Konstanz.

Neben DISTRONIC gibt es Bremshilfen, Spurhaltehilfen, Tempomaten, oder eine Kamera, die die Straße auf einem Display im Wageninnern anzeigt und etwa mit Pfeilen markiert, wo der Fahrer abbiegen muss. Doch Bucher ist überzeugt, dass es zurzeit noch zu viele rechtliche Unwägbarkeiten und technologische Defizite gibt, dass der menschliche Autofahrer auf absehbare Zeit unersetzlich bleibt.

Auch beim Kauf eines Neuwagens biete die Technik den Kunden einige Vorteile, so Bucher. Online könne beispielsweise das gewünschte Fahrzeug konfiguriert werden und der Kunde sich zum richtigen Modell beraten lassen. Trotzdem wird der menschliche Kontakt nicht ersetzbar bleiben. „Die Kundenzentrierung, die unsere Mitarbeiter bei Südstern - Bölle besonders in unserem Autohaus der Zukunft bieten können, kann keine Künstliche Intelligenz übernehmen, nur unterstützen“, da ist sich Johann Bucher sicher.

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E-Mobilität und Brennstoffzelle

Alternativen Antrieben schreibt er hohes Potenzial zu. Bucher glaube, dass die Brennstoffzelle sich langfristig durchsetzen dürfte. E-Autos sieht er eher als mittelfristige Übergangslösung, obwohl sich die Technologie auch hier immer weiter entwickelt. Der neuste Stand des E-Antriebs findet sich beispielsweise im neuen Mercedes EQC, dem ersten vollelektrisch betriebenen E-SUV von Mercedes-Benz. Doch auch der Diesel sei nicht so schlecht wie sein momentaner Ruf. Er sei jedenfalls deutlich sauberer als ein durchschnittlicher Benziner, argumentiert Bucher.

Qualität, Design und Langlebigkeit

Neben dem technischen Fortschritt begeistert sich Bucher vor allem aus einem Grund für den Stern: „Ein Mercedes steht für Qualität und ein einzigartiges Design. Das gilt vor allem für einen AMG.“ Deswegen wählen gerade charakterstarke Personen einen Mercedes. Gleichzeitig wandele sich die öffentliche Wahrnehmung der Marke, erklärt der Südstern - Bölle Vorstand. Die ältere Generation kaufte sich früher einen Mercedes, um sich etwas zu gönnen. Ein hochwertiges Statussymbol, mit dem sie bestimmte Werte verbindet.

Für die junge Generation ist das eigene Auto dagegen ein Gebrauchsgegenstand, der dennoch den hohen Ansprüchen an Komfort erfüllen muss. Aber auch die heute 30-Jährigen verbinden emotionale Erinnerungen mit einem Mercedes. Denn auch ihre Kindheit wurde meist von den Autos der Eltern und Großeltern geprägt.

Johann Buchers Werdegang, wie auch der seiner Mitarbeiter und Kollegen, zeigt, dass die kindliche Begeisterung für Autos das ganze Leben fortdauert. Denn ein Mercedes steht für Langlebigkeit und Qualität.

Diese Daimler-Werte, sowie ein unverwechselbares Design – das soll auch das Autohaus der Zukunft verkörpern. Johann Bucher und sein Team streben danach, jedem Kunden zum passenden Stern zu verhelfen. Dabei geschieht alles getreu dem Motto von Südstern - Bölle: Das Beste oder nichts