Das Autohaus der Zukunft glänzt mit reduzierter Raffinesse

Ende November dieses Jahres wird das Autohaus der Zukunft in Konstanz eröffnet. Bis dahin ist noch viel zu tun, doch die Architektin des Projekts verrät schon jetzt, in welchem Glanz das Gebäude bald erstrahlen wird. Ein Interview.

Bildcredit Hans Noll
Bildcredit Hans Noll

Frau Breinlinger, wie lange arbeiten Sie schon an dem Projekt?

Im Mai 2017 begann die Planung. Südstern - Bölle hat für das Projekt eine Bestandsimmobilie am Standort Konstanz gekauft. Erst haben wir etliche Grundrisse entworfen und viele Anpassungen vorgenommen, um dem Daimler-Konzept zu entsprechen. Dann haben die Ausschreibungen einige Zeit in Anspruch genommen, da die  Auftragsbücher der Baufirmen, die wir haben wollten, voll waren. Außerdem haben wir das Dach und die Fassade des Baus erneuert, das war eine anspruchsvolle Aufgabe.

Welche Vorgaben hat Daimler Ihnen bei der Umsetzung des Autohauses der Zukunft gemacht?

Den Grundriss konnten wir frei gestalten, aber bei den Materialien gab es einige Richtlinien zu beachten, damit alle neuen Mercedes-Benz-Autohäuser in Deutschland eine Sprache sprechen.

Wie drückt die Architektur des Gebäudes aus, dass es sich bei dem Neubau von Südstern - Bölle um ein Autohaus der Zukunft handelt?

Zuerst einmal dominiert das typische Mercedes-Benz-Schwarz. Die Gestaltung ist sehr dezent, um den Fokus auf die Autos zu lenken. Es wird cleane Oberflächen geben, wenig Mitarbeiter, die sich im Raum bewegen, und wenig Papier das herumliegt. So spiegeln wir optisch die Digitalisierung wider. Alles muss funktional sein, die Materialien pflegeleicht. Deswegen haben wir sehr schlichte, schicke Elemente wie Holz gewählt, Hochglanzoberflächen und Fliesen aus Italien. Das Design zieht sich durch das ganze Gebäude, vom Kundenbereich bis in die Auslieferung und die Back-Offices.

Was sind Ihre persönlichen Highlights?

Das sind ganz klar die Materialien und die cleane Raffinesse, mit der sie verbaut werden. Die Bodenbeläge werden ein Hingucker, die den großen Showroom in unterschiedliche Bereiche gliedern. Außerdem wird es einen sogenannten „Hospitality-Counter“ geben, an der Gäste sich mit Getränken und – nur in Konstanz – mit Eis versorgen können.
Die Hochglanz-Flächen gefallen mir auch gut, und natürlich die grünen Außenanlagen. Die organischen Bodengrafiken von innen finden sich auch an den Außenanlagen. Sie werten alles noch einmal auf.