Ich lebe für den Stern

Rainer Leenen ist Pkw-Verkaufsleiter Neuwagen bei Südstern - Bölle. Er arbeitet seit mehr als 30 Jahren für die Marke Mercedes-Benz. Er kann sich nicht vorstellen, je die Automarke zu wechseln. Sein Highlight im Autohaus der Zukunft sind zwei riesige Bildschirmwände, die von Fahrzeugsimulationen bis zur Fußball-WM alles wiedergeben können.

Bildcredit Hans Noll
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Woher rührt Ihre Begeisterung für Mercedes-Benz?

Ich lebe für den Stern. Seit über 30 Jahren arbeite ich für die Marke Mercedes-Benz. Schon seit dem Abschluss meiner kaufmännischen Ausbildung 1989 kann ich mir keine andere Marke und keine andere Branche vorstellen. Die Marke Mercedes-Benz bringt als Erfinder des ersten praxistauglichen Automobils bis heute Innovationen in die Branche.

Wie kamen Sie zu Südstern - Bölle?

Ich wohne seit 2001 am Bodensee. Tatsächlich kam ich über eine Personalagentur zu Bölle und blieb dort auch nach der Fusion mit Südstern 2008.

Wie wird Mercedes-Benz in der Öffentlichkeit wahrgenommen?

Ursprünglich war die Marke in der Öffentlichkeit vor allem mit Wertstabilität und Konservativität verbunden. Doch mit dem Designwechsel 2012 hat sich auch die Wahrnehmung verändert. Mercedes-Benz spricht jetzt eine jüngere Zielgruppe an, vor allem dank der neuen A-Klasse.

Was charakterisiert Ihre Käufer am Bodensee?

Der Autokauf ist traditionell männlich. Bei Paaren entscheiden die Frauen mit. Bisher betraf das eher die Optik des neuen Autos, doch mittlerweile bestimmen sie auch bei der Technik mit. Im Rahmen der Initiative „She’s Mercedes“ organisieren wir an unseren Standorten Donaueschingen und Singen jetzt Informationsveranstaltungen für Frauen, um ihnen die Fahrzeugtechnik näherzubringen und sie als Kunden stärker in den Mittelpunkt zu rücken.

Welche Trends sehen Sie als Pkw-Verkaufsleiter Neuwagen?

Momentan sind SUVs sehr stark verbreitet, sie entwickeln sich zum Massenwagen. Die wenigsten Menschen nutzen einen SUV im eigentlichen Sinn, als Geländewagen. Die erhöhte Nachfrage nach SUVs – im Übrigen unabhängig vom Hersteller –  liegt eher an den Produktvorteilen wie einer erhöhten Sitzposition, die viele Käufer als sicherer und angenehmer empfinden, und dem größeren Kofferraum, in dem sich Fahrräder und große Koffer leicht unterbringen lassen. Diese Kombination aus Komfort und Alltagstauglichkeit machen SUVs einfach attraktiv. Im Gegensatz dazu ist der Anteil der Limousinen an den verkauften Fahrzeugen rückläufig, viele Limousinen-Fahrer steigen derzeit auf einen Kombi oder eben einen SUV um. Interessanterweise bleibt die Zahl der verkauften Cabrios seit Jahrzehnten stabil, da sie meist als Zweit- oder sogar Drittwagen angeschafft werden.

Welche Farben sind derzeit besonders beliebt?

Weiß war früher lange Zeit den Nutzfahrzeugen vorbehalten, doch mittlerweile ist die Farbe Weiß Trend. Mercedes-Benz bietet drei verschiedene Nuancen an, damit Kunden ihre Fahrzeuge noch individueller gestalten können. Auch grau ist beliebt, gefragt ist derzeit vor allem der Farbton „Mountain Grey“.

Bildcredit Hans Noll
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Wie sieht es mit E-Mobilität aus?

Ich bin gespannt, wie sich die Entwicklung hier fortsetzen wird. Plug-In Hybride werden vermutlich populärer. Ich weiß aber nicht, ob ein Anteil von 25 Prozent am gesamten Verkehr bis 2030 machbar ist. Die Ladeinfrastruktur ist einfach noch nicht gut genug ausgebaut. Bei unserem neuen Autohaus leisten wir mit sechs Ladestationen einen Beitrag dazu. Hier können Kunden die neuen Mercedes-Benz Modelle EQC, EQA und EQB laden, wenn sie auf dem Markt sind.

Was ist Ihr Highlight im Autohaus der Zukunft?

Das sind ganz klar die zwei „Stages“ für unsere digitalen Fahrzeugpräsentationen. Sie sind neun Meter lang, drei Meter hoch und enthalten insgesamt acht Bildschirme, die wir beliebig bespielen können. Wir könnten sogar die nächste Fußball-WM darauf übertragen. Die Stages sind eine Vorgabe von Daimler nach einem Konzept des Berliner Architekturbüros Graft. Derzeit setzen fast alle deutschen Mercedes-Benz Händler diese Herstellervorgabe an einem ihrer jeweiligen Standorte um.

Warum haben Sie sich beim Neubau für Konstanz entschieden?

Die Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht, aber der Investitionsbedarf war in Konstanz am größten, rund 40 Jahre nach der Eröffnung des Betriebes noch zu Zeiten von Bernd Heiss Automobile. Dank der neuen Optik und des größeren Angebots erwarten wir nach der Eröffnung mehr Kunden und haben deswegen unter anderem einen zusätzlichen Verkäufer für das Gebrauchtwagengeschäft eingestellt.

Wie bereiten Sie Ihre Mitarbeiter auf das Autohaus der Zukunft vor?

Die Arbeitsabläufe ändern sich mit dem neuen Autohaus. Bis Ende Oktober wird es mehrere Mitarbeiterschulungen geben, damit sich alle besser in ihre neuen Rollen und Arbeitsabläufe einfinden können. In Zukunft werden zwei Gastgeberinnen die Kunden in Empfang nehmen, und nicht mehr die Verkäufer und Berater. Wir wollen dem Kunden eine zentrale Anlaufstelle bieten, um den Service zu verbessern. Daher verweisen die beiden Damen unsere Kunden dann an den richtigen Ansprechpartner.